Orgel

Die Orgel ist ohne Zweifel das größte, das kühnste und das herrlichste aller von einem menschlichen Geist erschaffenen Instrumente. Sie ist ein ganzes Orchester, von dem eine geschickte Hand alles verlangen, auf dem sie alles ausführen kann.

Honoré de Balzac, Musikalische Interpretationen

Kurze Geschichte der Orgeln in St.-Bartholomäi

  • 1791 wird erstmals ein Organist erwähnt (Webmeister Stöckel), zur Orgel keine näheren Angaben.
  • 1809 Neubau der Kirche nach dem großen Stadtbrand von 1806. Kontraktangebot von Orgelbaumeister Johann Gottlob Trampeli aus Adorf für eine Orgel mit 25 Registern für 1200 Taler.
  • 1812 Baubeginn der Orgel, Trampeli stirbt, sein Neffe Friedrich Wilhelm vollendet die Arbeit 1814.
  • 1843 repariert Carl Gottlieb Jehmlich aus Zwickau die Orgel für 200 Taler, vor allem Manualklaviaturen, Regierwerk und Windversorgung.
  • 1864 Organist Naumann sieht sich durch den schlechten Zustand der Orgel außerstande, seinen Pflichten zu genügen. Der Prospekt allerdings sei imposant. Die geräuschvollen Bälge schaffen den Windbedarf nicht. Die Registerzüge sind nur mit Macht zu ziehen oder wieder abzustoßen. Die Pfeifen sind aus schlechtem Zinn und zu leichtem Holz. Man kann ihnen aus mangelndem Raum nicht beikommen. Der bestellte Orgelbauer Schubert aus Adorf lehnt eine Reparatur als erfolglos und undankbar ab. Die alte Orgel sei Pfuschwerk.
  • 1877 Orgelneubau durch Hermann Eule aus Bautzen als sein op. 5: Zwei Manuale und Pedal, 25 Register, mechanische Kegellade, mechanische Traktur, klassizistisches Gehäuse. Das Hauptwerk (I. Manual) steht als Oberwerk über dem Unterwerk (II. Manual, Echowerk). Kosten 10.475 Mark, Orgelweihe am 12. August.
  • 1917 Im Ersten Weltkrieg mussten die 29 Prospektpfeifen aus Zinn für Kriegszwecke abgeliefert werden.
  • 1926 Orgelumbau durch die Firma Eule: Abschwächung einiger lauter Register, die Offene Quinte, Terz und Clarinette werden entfernt, Einbau grundtöniger bzw. schwebender Register und Anschaffung eines elektrischen Winderzeugers.
  • 1976/77 Orgelumbau durch die Firma Schüßler (Greiz): Übernahme von 13 Registern aus der Orgel der Lukas-Kirche in Zwickau-Planitz für 6.450 Mark, Einbau von zwei neuen Zungenregistern, Bau eines neuen Spieltisches. Für die Generalinstandsetzung waren 26.539 Mark gezahlt worden. Weihe am 16. Oktober. In den folgenden Jahren Öffnung der unteren Seitenwände um die Klangausstrahlung des Unterwerks zu verbessern.
  • 2008 Sanierung der Orgel durch die Firma Vogtländischer Orgelbau (Limbach) für etwa 210.000 €. Registerklang und Disposition werdenweitesgehend auf den Zustand von 1877 zurückgeführt, die technische Anlage restauriert.
  • 2009 wird am Ostersonntag, dem 12. April, die sanierte Orgel im Gottesdienst eingeweiht.

Disposition

HauptwerkBordun16′
Principal8′
Gedackt8′
Principalflöte8′
Viola da Gamba8′
Octave4′
Rohrflöte4′
Octave2′
Quinte2 2/3′
Terz1 3/5′
Mixtur5fach
Trompete8′
UnterwerkHohlflöte8′
Quintatön8′
Salicional8′
Gemshorn4′
Piccolo2′
Cornett3fach
Clarinette8′
PedalPrincipalbaß16′
Subbaß16′
Violonbaß16′
Octavbaß8′
Violoncello8′
Posaunenbaß16′
KoppelnHW/P
UW/HW
3 feste Kombinationen

Haben Sie weitere Fragen zur Orgel der St.-Bartholomäus-Kirche wenden Sie sich bitte an unseren Kantor.

Marian Preusker
Kantor

Pfarrstr. 4
08233 Treuen
Telefon: 037468 80106
E-Mail: